Zeigerpflanzen für die Qualität des Gartenbodens

Zeigerpflanzen für die Qualität des Gartenbodens

Wenn Sie eine genaue Analyse Ihres Gartenbodens und des Nährstoffgehaltes wünschen, gibt es die Möglichkeit eine entsprechende Probe an ein Labor zu senden. Adressen finden Sie über das Internet oder Sie fragen mal bei einem Landwirt nach. Je nach Umfang der festgestellten Werte präsentiert sich am Ende auch die Rechnung dafür. Testsets, mit denen eine eigene Bodenuntersuchung möglich ist, werden im Handel angeboten. Für brauchbare Ergebnisse sollte man in beiden Fällen 50,00 Euro als Minimum einplanen.

Doch ist dieser Aufwand für einen Hobbygärtner wirklich notwendig? In der Regel dürfte es ausreichend sein, seine Gegebenheiten mit einigen einfachen Beobachtungen und Tests zu erforschen.

Erdrauch

Wer den Erdrauch häufig in seinem Garten findet, darf stolz sein. Zeigt er ihm doch einen optimalen Boden an. Neutral, locker und nährstoffreich

Bodenzusammensetzung

Ein Gärtner, der seine Parzelle seit Jahren beackert, kennt natürlich seinen Boden. Eine einfache Feststellung der Bodenzusammensetzung, ist mit einer Knetprobe möglich. Dafür nimmt man eine Handvoll Erde und drückt diese in der Faust zusammen. Dabei sollte der Boden eine gewisse Feuchtigkeit enthalten und nicht nach tagelanger Hitze völlig ausgedörrt sein. Fällt die Erde beim öffnen der Hand wieder auseinander, so ist der Boden zu sandig. Er ist nicht in der Lage, ausreichend Wasser und Nährstoffe zu binden und den Wurzeln zur Verfügung zu stellen.

Gartenerde

Sandiger Boden zerfällt nach dem Zusammendrücken wieder. Ein guter Boden für Kräuter

Optimal dagegen ist der Boden, wenn er als Kugel auf der Hand bleibt und sich durch leichten bis mittleren Fingerdruck wieder zerkrümeln lässt. In diesem Boden findet sich in der Regel eine gesunde Mischung aus Sand, Lehm und Humus. Eine Bodenbearbeitung ist gut möglich, Wasser und Nährstoffe sind verfügbar. Diesen Boden wollen wir gerne haben.

Bodenzusammensetzung

Erde bleibt nach dem Zusammendrücken in Form

Handprobe

Mit leichtem Fingerdruck zerkrümelt sie, optimaler Boden für Gemüse und Fruchtanbau

Lässt sich die Erde dagegen nur mit etwas Anstrengung kneten und halten wir danach eine stabile Kugel in der Hand, die bei Fingerdruck bestenfalls in der Mitte einmal bricht, haben wir einen sehr hohen Lehmanteil. Dieser Boden hält zwar das Wasser gut für die Pflanzen verfügbar, verdunstet aber in Trockenperioden wieder sehr viel Feuchtigkeit an die Luft. Als Folge davon wird der Boden hart wie Beton und ist bei einem Regenguss nicht in der Lage, schnell wieder Wasser aufzunehmen.

Lehmboden

Lehmiger Boden, Erde reißt bei Druck und beim Austrocknen wird der Boden hart und kann nur schwer wieder Wasser aufnehmen

Bei dieser Bodenart ist es von besonderer Bedeutung, den Bodenbereich zwischen den Pflanzen nach Regenfällen zu hacken oder leicht zu grubbern. Dadurch werden die Kapillarröhren zur Oberfläche verschlossen und durch die entstehende Krümelstruktur ist ein Versickern erneuter Niederschläge leichter möglich. Außerdem wird ein notwendiger Gasaustausch zwischen Boden und Luft ermöglicht.

Die Bodenstruktur

Die Bodenstruktur wiederum wird bestimmt durch die räumliche Anordnung der Bodenbestandteile. Hier spielen besonders die vorhandenen Hohlräume und die Feuchtigkeit eine wesentliche Rolle. Natürliche Prozesse, wie Regenmenge, Belastung, Bearbeitung, Bodenfrost und Bodenlebewesen führen hier zu ständigen Veränderungen. Je optimaler die Mischung aus Sand, Lehm und Humus ist, desto besser ist am Ende auch die Struktur für die Wurzeln der Pflanzen.

Sauer oder Alkalisch

Wichtig für ein gutes Wachstum unserer Pflanzen ist auch der pH-Wert unseres Bodens. Der Wert 7 gilt hier als neutral und für die Mehrzahl unserer Gewächse sind Werte von 6,5 bis 7,5 völlig in Ordnung. Spezielle Moorpflanzen (z.B. Azaleen) kommen besser mit saureren Böden zurecht. Viele Kräuter und Heilpflanzen dagegen bevorzugen kalkreichere Böden.

Für all die genannten Werte gibt es entsprechende Messmethoden. Einfacher können wir es uns allerdings machen, wenn wir uns einige typische Zeigerpflanzen heraussuchen, deren üppiges Wachstum uns Aufschluss über unseren Gartenboden gibt. Um die Suche zu vereinfachen, habe ich mal eine kleine Tabelle erstellt, mit der man unproblematisch und schnell mehr über seinen Gartenboden in Erfahrung bringen kann. Das Wissen darüber hilft uns sogar bei der Bekämpfung von Unkraut im Garten.

Tabelle einiger Bodenanzeiger

Pflanze                           Anzeiger für:

Ampfer                                 hoher Stickstoffgehalt, verdichteter Boden

Beifuß                                  stickstoffhaltig, Sandboden

Brennnessel                         hoher Stickstoffgehalt

Ehrenpreis                           lockerer, nährstoffreicher Kalkboden

Erdrauch                             Locker, luftdurchlässig und nährstoffreich

Franzosenkraut                  Nährstoff und Humus gut, prima!

Melde                                  ausreichend Stickstoff und Kalium

Giersch                               stickstoffreich

Hahnenfuß                         feuchte und verdichtete Böden

Hirtentäschel                      stickstoffhaltig

Ackerkratzdistel                 verdichteter schwerer Boden

Klettenlabkraut                 stickstoffhaltiger Lehmboden

Löwenzahn                        stickstoffreich, Kalk und Humus gut, verdichteter Boden

Sauerklee                            nährstoffarmer, saurer Boden, kalkarm, (Schattenplatz)

Schachtelhalm                    Verdichtungen und Feuchtigkeit im tieferen Boden

Schaumkraut                      feucht, stickstoffreich

Vogelmiere                         lockerer Boden, stickstoffreich

Taubnessel                          stickstoffreich

Wegerich                             verdichteter Boden, Fahrspuren, Wege

Winde                                  kalkreicher Boden

 

Mindestens eines dieser (Un-)Kräuter wird sich auch in Ihrem Gartenreich finden. In den meisten Fällen zeigt sich dabei, dass die Versorgung mit Stickstoff durchaus reichlich ist. Dies bedeutet, die Blattmasse Ihrer Pflanzen sollte sich ohne massenhafte Düngergaben gut entwickeln. Jedoch gibt es ausgesprochene Stickstoffzehrer, die auf regelmäßige Nachdüngungen angewiesen sind. Hierzu zählen neben den Kohlsorten, auch Tomaten, Gurken, Kartoffeln, Rüben, Erdbeeren oder Spargel. Für Blüten, Stängel und Früchte sind dann aber die Hauptnährstoffe Phosphor und Kalium entscheidend.

Kräuteranbau

Unsere Kräuter allerdings lieben es nährstoffarm. Sind sie nicht unbedingt darauf aus viel Masse zu entwickeln, sondern speichern und wandeln viel lieber die guten Inhaltsstoffe unserer Erde in ihren Blättern und Wurzeln. Die Sonne liefert ihnen die notwendige Energie und unser Verhältnis zu ihnen, bestimmt ihre heilende Wirkung. Dünger wirkt bei vielen Kräutern wie ein Pflanzengift.

Löwenzahn

Löwenzahn wächst auf verdichteten Stellen und ist mit wenig zufrieden

Dies sollte als kleiner Grundkurs oder zur Auffrischung des Wissens erstmal ausreichen. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, gehe in späteren Artikeln tiefer auf die Problematik des Düngens ein. Denn letztlich schadet ein zu viel an Düngemitteln im Boden auch unserer Umwelt und wo wollen wir anfangen, wenn nicht bei uns.

Unkraut im Garten

Unkraut im Garten

Was ist ein Unkraut?

Zuerst einmal sollten wir den Begriff “Unkraut” genauer unter die Lupe nehmen. Was ist ein Unkraut? Unkraut ist ein von uns Menschen geprägter Begriff, den es in der Natur überhaupt nicht gibt. Wir bezeichnen damit gerne alle Kräuter, die unseren ästhetischen Blick stören und sich in einer von uns erzeugten, unnatürlichen Landschaft breitmachen. UNERHÖRT!!!
Nicht einmal Terrassen oder gepflasterte Wege sind vor dem grünen Zeug sicher. Oft reicht die kleinste Ritze aus und schon keimt darin ein winziges Pflänzchen. Hat die Wurzel erst einmal Fuß gefasst, haben wir bereits verloren.

Löwenzahn

Eine kleine Fuge reicht dem Löwenzahn aus und schnell entwickelt er sich

Oh, diese Ausgeburten der Hölle. Wie der Wasserschwall in Goethes Ballade »Der Zauberlehrling« breitet es sich in unserem Garten aus. Wo und wie wir es auch zu verhindern versuchen, immer wieder taucht es auf. Überall wüten »Unkräuter«, machen sich breit, bearbeiten unsere liebevoll hochgezüchteten Ertragskulturen. Wir sagen ihnen den Kampf an, oft mit schwerem Geschütz.

Und so kommt es, dass sich der »gute Gärtner« in seinem Naturareal hauptsächlich damit beschäftigt, die Natur zu beeinflussen und zu verdrängen. Was für ein Aufwand! Dabei soll ein Garten doch ein erholsamer Lebensraum sein, in dem wir frohe Stunden verbringen können.
Nun gibt es ja wirklich Leute, die von sich behaupten, es ist ihnen ein Bedürfnis in ihrem Garten herumzuwühlen. Ist das wirklich so?

Mein Garten:

Also ich habe einen großen Garten am Haus und bin gerne darin tätig. Da schneide ich die Bäume und Gehölze, die Rosen, entferne abgestorbene Pflanzen und setze Neue in die entstandene Lücke, säe und pikiere, bringe Kompost in die Gemüsebeete. Als Lohn darf ich einige Wochen später etwas zu ernten. Salat, Gemüse, Erdbeeren, Obst und natürlich meine Kräuter und essbare Blüten. Oder ich ernte den Honig, den meine Bienen so fleißig aus der näheren Umgebung heranschleppen.

Und was mache ich im Garten am liebsten? Richtig, ich sitze zum Sonnenuntergang mit meiner Partnerin am Gartenteich, dazu ein Glas Wein in der Hand und wir beobachten die Vögel und Insekten, die sich um uns herum tummeln. Da fühlen wir uns wie im Paradies. Ja, auch genießen will gelernt sein.

Was ich überhaupt nicht gerne mache, ist: Unkraut jäten. Nun ist dies auf dem überwiegendem Teil unser 2000 qm auch nicht notwendig, da auf der Wildwiese alle Gräser und Kräuter wachsen dürfen, wie sie wollen und können. Sie danken es uns mit einem bunten Blütenmeer bereits im zeitigen Frühjahr. Nach den vielen Schneeglöckchen folgen Krokusse und Primeln, Blausternchen und Schlüsselblumen. Löwenzahn setzt gelbe Punkte dazwischen. Im Sonnenschein öffnen Gänseblümchen ihre Blüten. Besonders erfreuen wir uns jedes Jahr an den großen Flächen, wo die Margeriten üppig und lange blühen. Diese Stellen werden erst nach der Blüte wieder gemäht.

Blau und rot zeigt sich das Lungenkraut mit seinen gefleckten Blättern. Die winzigen Gundermannblüten fallen dagegen nur bei genauem Hinsehen auf. Die Wiese ist eine wahre Schatztruhe für die Küche. Wegericharten, Schafgarbe, Brennnessel, Taubnesseln, Labkraut, Giersch, Ampfer und andere Arten verleihen unseren Speisen den besonderen Kick. Mit essbaren Blüten werden Salate oder bunte Platten dekoriert. Allerdings trauen sich nur wenige unserer Gäste, die Blüten zu verspeisen. Ihnen ist es fremd, dass sie essbar sind. Dabei sieht die Blüte der Kapuzinerkresse nicht nur toll aus, sondern schmeckt einfach köstlich.

Doch ich schweife ab. Es geht ja um Teufelszeug, dass wir aus unseren Beeten fernhalten wollen. Wie funktioniert das bei uns?

Ehrlich gesagt, mangelhaft. Wenn es mir zu doll wird, dann gehe ich schon mal ans Werk, wenig motiviert und weniger gründlich als dies meine liebe Elvira tut. Aber es verschafft den Pflanzen, die sich stärker entwickeln sollen zumindest wieder mehr Platz. Mir ist schon klar, dass es ganz ohne jäten nicht funktioniert, eine gute Ernte einzubringen.

Unkraut

Das Schaumkraut lässt die Fläche zwar ungepflegt erscheinen, bleibt aber niedrig und richtet wenig Schaden an

 

Gatenweg

Wenn der Gartenweg zu grün wird, kommt die Hacke zum Einsatz. Immer daran denken, dass ein gewisser Bewuchs auch dafür sorgt, dass Feuchtigkeit weniger verdunstet

 

Girsch

Unterm Nussbaum wächst ohnehin nichts. Der Giersch löst das Scharbockskraut als Bodendecker im April ab. So trocknet der Boden nicht aus.

 

Die Stauden verdecken in Kürze auch den letzten Zwischenraum. Vom Sonnenlicht abgeschirmt, entstehen jätfreie Zonen für den Rest des Jahres.

 

Pflanzen

Pfingstrose, Katzenminze und Engelwurz werden in wenigen Wochen hier dominieren. darunter wächst nicht mehr viel

 

Der neue Trend: „Alles aufessen!“

Damit jedoch arbeiten wir gegen die Natur. Es ist von ihr nicht vorgesehen, dass fruchtbarer Ackerboden ohne Pflanzenwuchs bleibt. Eine Möglichkeit, dem etwas Positives abzugewinnen, besteht nun darin, diese Kräuter zu ernten und in unseren Mahlzeiten zu verarbeiten. Für uns eine einzige Gewinnsituation, bringt sie doch neben interessanten Geschmacksvariationen noch viel Vitamine und dank der wertvollen Inhaltsstoffe profitierten unsere Körperfunktionen.

Unkraut essen

Garten-UN-kräuter mit gehackten Walnüssen und Schafkäse vermengt…

mit Ei vermengen, auf Blätterteig ausstreichen zusammenrollen und backen.

Wichtigste Voraussetzung hierfür ist es allerdings, dass wir die Kräuter kennen. Wir müssen wissen, welche wir verwenden können, denn es lauern auch giftig Pflanzen unter ihnen. Auf keinen Fall dürfen wir Kräuter bedenkenlos einsetzen denn schon Paracelsus hat festgestellt: »Die Menge macht, ob ein Ding giftig ist.« Dann ist da ja noch diese Abneigung gegen Dinge, die wir nicht kennen. „Wat de Bauer nit kennt, det frisst er nich!“

Stellen wir dieses Thema jedoch erst einmal zurück und einigen uns darauf, dass wir bei aller Liebe zu den Kräutern auch noch etwas Gemüse oder Obst ernten wollen. Hier sind uns die natürlichen Pflanzen im Wege, die tatsächlich ja nur ihren »Sinn des Lebens« erfüllen. Einigen wir uns darauf, dass unser »Unkraut« lediglich zur falschen Zeit, am falschen Ort steht. Dies sollte aber nicht der gesamte Garten sein, das wäre eher ein Armutszeugnis für einen guten Gärtner. Es würde uns auch eine Menge Energie kosten und vor allem wertvolle Lebenszeit, die wir mit schöneren Dingen viel sinnvoller verbringen können.

Analyse und Strategie

Wenn wir also schon in den sauren Apfel beißen müssen, dann so effektiv wie möglich. Dafür müssen wir unsere Gegner kennen, wissen, wie wir ihre Strategie zur erfolgreichen Vermehrung durchkreuzen können.

Jede Pflanze hat ihre speziellen Ansprüche an Standort, Bodenbeschaffenheit und Feuchtigkeit. Nur wenn ihr alles behagt, wird sie sich auf Dauer durchsetzen können. Wenn wir nun wissen, wie die Ansprüche der Pflanzen sind und erkennen, welche Gesellen sich bei uns breitmachen, können wir auch sagen, was unserem Boden fehlt, oder wovon er zu viel besitzt. Breitwegerich beispielsweise gedeiht gut auf sauren Böden. Mit etwas Kalk heben wir den pH-Wert in den neutralen Bereich, was unserem Unkraut nicht behagen wird. Ackerschachtelhalm zeugt von verdichteten Böden. Hier findest Du eine Tabelle mit wesentlichen Zeigerpflanzen. Du musst Dir allerdings notieren, welche Kräuter in Deinem Garten dominant sind. Alternativ kannst Du auch eine Bodenprobe in einem Labor untersuchen lassen. Das dauert ein paar Tage, aber dafür hast Du das Ergebnis auf dem Papier und eine Rechnung noch dazu.

Kräuter

Brennnessel zeugen von einem Boden, der reichlich Stickstoff enthält.

Aber denke jetzt nicht, wenn Du die Bodenverhältnisse in das Gegenteil verkehrst, lösen sich Deine Unkrautprobleme in ein angenehmes Nichts auf. Du darfst sicher sein, dass in jede noch so kleine Lücke das nächste Kraut hineinschlüpft, dem das neue »Bett« jetzt besser passt. Doch auch den meisten Gemüsesorten wird es nun behaglicher sein. Sie werden üppiger wachsen und sich von der Konkurrenz nicht so stark beeindrucken lassen. Wächst Dein Gemüse besser, nimmt es den Kräutern das Licht, sie bleiben klein, richten keinen Schaden an. Vorteil für Dich!

Goldrute

Ein dichter Bewuchs ist immer gut und die Goldrute setzt sich schnell gegen andere Unkräuter durch

Willst Du einen dauerhaften Sieg, muss Dir klar sein, dass Du einen langen Atem benötigst. Selbst wenn sich der Erfolg eines Tages einstellt, wird Dir kein Nachlassen der Aktivitäten vergönnt sein, wer die Natur bekämpfen will, muss durchhalten bis zum letzten Atemzug.

Gartenbeet

Gartenbeete neu angelegt. Hier freut sich jedes Samenkorn. Regelmäßiges hacken verhindert das Verkrauten

Anmerkung: »Haben wir die Natur erst bekämpft, wird uns die Luft zum Atmen fehlen!«

Wie soll Dein Garten sein?

Fragen wir uns also vor der vielen Arbeit noch einmal: »Wie soll mein Traumgarten aussehen? Soll er steril wirken, damit man erkennt wie Porree und Möhren in exakter Formationslinie stehen und heranreifen zu stattlichen Exemplaren? Gerade, jeder Norm entsprechend? Und Schande, über jeden Schmetterling, der sich erdreistet, seine Gelege auf dem Blattwerk unseres Kohls zu platzieren. Mögen ihn die Gifte aus den Tiefen der Gartenmarktabteilungen dahinraffen auf ewig!«

Kräuter nach der Keimung.

Wer jetzt hackt, stört das Wachstum der Pflanzen und spart sich viel Arbeit beim zupfen. Dumm nur, dass viele Ringelblumen dazwischen stehen, denn die sollen wachsen

Ich weiß, es gibt solche Gärtner. Ich habe sie selbst erlebt. Aber ich bin sicher, wer diesen Artikel bis hierher gelesen hat, gehört nicht in diese Schublade. Bitte liebe Gartenfreunde lasst der Natur ihren Raum und gebt ihr mehr Freiraum. Nur die kleinsten Gärten werden komplett zur Nutzfläche. In den meisten Gärten werden sich in den Randbereichen Brachflächen finden, um ein gesundes Ökosystem in Miniatur wachsen zu lassen. Dort, wo die Brennnesseln einmal groß sind, breitet sich nichts anderes aus. Sie bieten Nahrung für zahlreiche Raupen der Schmetterlinge und Kinder und Enkelkinder erfreuen sich immer wieder neu an dem schaukelnden Flug der farbenfrohen Falter.

Raupe an Brennnessel

Die Raupen bleiben an den Brennnesseln

Werden sie uns zu groß, gehen wir mit der Sense entlang, stopfen den Schnitt in ein Wasserfass und füllen Wasser auf. Steht die Brühe in der Sonne, erhalten wir nach einiger Zeit eine fabelhafte Brühe, mit der wir wunderbar düngen können. Wenn sie zu stark, ist, vor der Anwendung verdünnen. So brauchen wir nicht mal Dünger zu kaufen. Die Brennnessel selbst treibt neu aus und wenn nun schon mal ein Anfang gemacht ist, geh einfach noch den nächsten mutigen Schritt. Nimm ein paar von den jungen Trieben und nutze sie als Küchenkräuter.

Wie geht es weiter?

Puh, ich hoffe, Du bist noch nicht überfordert und ich werfe jetzt nicht gleich Deine gesamte Weltanschauung über den Jordan. Eigentlich wolltest Du ja Unkraut loswerden nicht wahr. Lass uns eine kleine Pause einlegen, in der Du Dir überlegen kannst, wie Dein Garten für Dich am angenehmsten ist. Der Artikel ist auch lang genug. Im Nächsten werde ich endlich zur Praxis kommen. Hier gilt es dann, Ärmel hochkrempeln. Los geht es mit den Gemüsebeeten. Wir machen Samen-, Wurzel- und Ausläuferunkräutern den Garaus. In weiteren Artikeln widmen wir uns den Blumenbeeten, betrachten den Einfluss des Mondes auf unsere Gartenarbeiten und beleuchten, warum ein Kalkschotterbeet eine naturnahe Alternative darstellt zu den Kiesgärten, die vielerorts vor den Häusern die Natur veröden.

Es lohnt sich, dabei zu bleiben.
Euer Kräuter-Thomas

Löwenzahn

Löwenzahn

Taraxum officinale

Einem Löwenzahn in unserer heimischen Natur nicht zu begegnen, ist unmöglich, denn die Vermehrungsstrategie der kleinen Pflanze ist genial. Wer von uns hat als Kind nicht schon eine Pusteblume gepflückt und die kleinen Schirmchen in die Welt hinaus geblasen. Die daran hängenden Samen begnügen sich mit der winzigsten Ritze um zu keimen. Wie aus dem Nichts bricht eine neue Löwenzahnpflanze hervor und verschafft sich mit unbändiger Kraft ihren Platz in der Natur. Dieses Schauspiel kann ich jedes Jahr bei uns vorm Haus erleben.

Löwenzahn

Eien kleine Fuge reicht dem Löwenzahn aus und schnell entwickelt er sich

Auf dem Fußweg wachsen aus der schmalen Fuge unzählige Löwenzähne heraus. Dort stehen sie sicher wie in einer Festung, denn an ihre Wurzeln kommt man nicht heran. Man ihnen zwar den Kopf abschlagen, doch wie bei der neunköpfigen Hydra wachsen sie immer wieder nach. Sichtbare Zeugen dafür, dass die Natur in der Lage ist, die Zeichen unserer Zivilisation jederzeit zurückzuerobern.

Sammeln von Löwenzahn und seine verwendbaren Teile

Löwenzahn findet man beinahe das ganze Jahr über. Die Hauptblüte ist zwar im April/ Mai, doch die Pflanzen schieben immer wieder neue Blüten nach. Die gezahnten Blätter entwickeln sich je nach Art und Sonneneinfluss etwas unterschiedlich. Verwenden kann man die gesamte Pflanze. Blätter und Blüten (vitaminreich) im Frühjahr und die Wurzel im Herbst, wenn sie die Kräfte des Sommers in sich aufgenommen hat. Gereinigt, getrocknet und geröstet lässt sich ein bitterer Kaffee aus ihnen herstellen. Mit der frischen Wurzel stellt man eine Essenz her, indem man 2-3 Wurzeln zerkleinert, mit einem Viertelliter Korn oder Obstler ansetzt und nach 2 Wochen abseiht. Davon nimmt man bei Verdauungsproblemen bis zu 3 Mal täglich einen Esslöffel ein.  blüte vom löwenzahn
Die frischen Blätter eignen sich besonders für Salate aller Art, ähnlich wie Rukola. Eine kostengünstige Variante eben. Ein paar Blättchen im Salat bringen bereits eine gewisse Wildwürze in den Geschmack. Kombiniert man noch mit weiteren Wildkräutern, können sie ihren Gästen wahre Gaumenfreuden servieren. Mit den Blüten lässt sich ein Sirup herstellen, der als süßer Brotaufstrich schmeckt oder auch ein Likör.

Was steckt drin

Jeder kennt Löwenzahn, weiß wie er aussieht. Es sind aber wenige, die wissen, wie viel Gutes in dieser Pflanze steckt. Das Wort »officinale« im lateinischen Namen bedeutet, dass die Pflanze fester Bestandteil einer Kräutersammlung von Apotheken (Officin) war. Sie gilt damit als angesehene Heilpflanze. Taraxum wiederum steht für »Bitteres Kraut« und bitter bedeutet Gerbstoffe, die sich positiv auf unsere Verdauung auswirken. Sie regen die Produktion von Gallensäften an und stimulieren das Immunsystem. Drüber hinaus enthält er u.a. die Vitamine E und  D und sogar Omega 3-Fettsäuren.

Anwendung

Ein Tee wirkt bei Verstopfung, Völlegefühl, Blähungen und Appetitlosigkeit. Für die Herstellung bringt man 2 Teelöffel frische Blätter und Blüten mit einem Viertelliter Wasser zum Kochen, lässt dies 10 Minuten ziehen und seiht dann ab. Davon trinkt man zweimal eine Tasse am Tag. Die Verwendung von Zucker verändert die Wirkung von Kräutertees. Wer unbedingt süßen möchte, sollte lieber zu Honig greifen. Auch hiervon nur wenig, und darauf achten, dass Honig wiederum seine Enzyme verliert, wenn er über 35° erhitzt wird. Wenn wir schon beim Honig sind, die Blüten des Löwenzahn sind eine gute Bienenweide. Für 1 kg Honig müssen meine Bienen 100 000 Blütenbesuche absolvieren. Gegen Abend und bei Regen verschließt sich die Futterbar. Die Blüte selbst ist allerdings nicht auf eine Fremdbestäubung angewiesen.

löwenzahn im regen

Bei Regen schließen sich die Blüten

Eine Löwenzahnkur (über 4 Wochen) im Frühling bringt einen übersäuerten Körper wieder ins Lot und den gesamten Organismus in Schwung. Die Wirkung spürt man an der zunehmenden Festigkeit des Zahnfleisches, am schnelleren Heilen von Wunden und auch das Haarwachstum wird angeregt, zumindest solange die Quelle noch nicht völlig versiegt ist. Bettnässer behandelte man ebenfalls mit Löwenzahn und die Pflanze erhielt den Beinahmen „Bettpisser“.

Löwenzahn

Löwenzahn besetzt die Wegmitte und markiert den Weg

Für Tiere und Kinder

Tiere wissen das Kraut instinktiv zu schätzen. Bei Kühen sagte man ihm früher eine milchsteigernde Wirkung nach, daher wohl auch der Name Kuhblume. Kaninchen lassen alles andere links liegen, wenn sie Löwenzahn fressen können. Interessanterweise fressen Schnecken nicht an den Blättern.

Wer seinen Kindern die Natur näherbringen möchte, bediene sich des Löwenzahns. Eine Pusteblume gegen das Licht gehalten, bringt ihnen ein wahres Kunstwerk näher. Mit einem kräftigen Pusten kann man Orakel spielen, denn die verbleibenden Schirmchen verraten die Zukunft. Auf den Blütenstängeln kann man trompeten, oder man ritzt sie mit einem Messer ein und hält sie ins Wasser, was die merkwürdigsten Gebilde hervorbringt. Einige flechten aus den Blüten Kränze als Kopfschmuck.Übrigens lässt sich aus der Milch des Löwenzahn sogar Gummi herstellen.

Löwenzahnwiese

Hier dominiert Löwenzahn

Der Löwenzahn konnte sich in den letzten Jahren sehr gut entwickeln. Seine Vermehrung wurde begünstigt, weil viele Brachflächen wieder intensiver genutzt und damit auch gedüngt werden. Dies führte zu einem deutlichen Rückgang der Artenvielfalt auf den heimischen Wiesen. Nutznießer war der Löwenzahn, eine der wenigen Pflanzen, die auch auf fettem Boden wachsen.

Wer also beim nächsten Spaziergang die auffälligen gelben Blüten sieht, betrachtet die Pflanze hoffentlich mit dem Respekt, der ihr gebührt.

Rezepte:

Löwenzahnsalat „Elsass“

  • 3 Handvoll Löwenzahnblätter
  • 30 g Speckwürfel
  • 1 Zwiebel
  • 4 EL Olivenöl
  • 2 EL heller Balsamico
  • Salz, Pfeffer, Crème fraiche
  • 1 gekochte Kartoffel
  • 1 gekochtes Ei

Zubereitung:

Löwenzahnblätter waschen, trockenschleudern und wenig zerteilen. Den Speck in einer Pfanne auslassen, kleingewürfelte Zwiebel dazugeben und glasieren. Für die Soße Essig, Öl und Gewürze vermengen und die gekochte, mit der Gabel zerdrückte Kartoffel untermengen. Mit Crème fraiche sämig rühren und die Blätter dazugeben. Das gekochte Ei halbieren, dazulegen und mit den Zwiebeln und dem Speck aus der Pfanne anrichten.

Vegetarier ersetzen den Speck durch geröstete Nüsse, Sonnenblumen- oder Kürbiskerne.

Löwenzahnhonig

Löwenzahnblüten sammeln, nicht waschen, sondern ausgebreitet auf ein Tuch legen, damit sich eventuelle Insekten in Sicherheit bringen können. Die grünen Kelche abzupfen und die gelben Blüten mit Wasser bedeckt zum Aufkochen bringen. 10 Minuten köcheln und den Sud über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag absieben und mit Zucker (1:1) und etwas Zitronensaft unter Rühren langsam einkochen bis die Masse zäh wie Honig ist. Heiß in Schraubgläser füllen.

Löwenzahnlikör

Eine gute Hilfe zur Verdauung nach dem Essen.

40 bis 50 Blüten mit ½ Liter hochprozentigem Korn oder Obstler übergießen. 2 Wochen stehen lassen und täglich aufschütteln. Den Ansatz filtern. 250 g braunen Zucker mit einem halben Liter Wasser zum Sirup einkochen lassen. Beide Flüssigkeiten vermengen und in kleine Flaschen füllen, gut verschließen und noch einige Zeit stehen lassen.

Gundermann

Gundermann

lat. Glechoma Hederacea

Andere Namen:

Gundelrebe, Erdrebe, Erdefeu

Erkennen

Wer Gundermann entdecken will, der sollte seine Wiese einmal genauer betrachten. Irgendwo dort kriecht die Pflanze gerne flach abgeduckt zwischen den Gräsern umher. Im April bis Juni gibt sie sich dank ihrer blauvioletten Blüten etwas deutlicher zu erkennen. Das Blatt ist herzförmig, rund ausgekerbt und leicht behaart. Die Pflanze bildet Ranken, welche dort, wo sie den Boden berühren, neue Wurzeln bilden.Gundermann

Für die Küche

Gundermann besitzt einen besonderen Geruch (an den Blättern reiben) und eignet sich in geringen Mengen gut zum Würzen von Salaten, Suppen oder Kartoffeln. Soldaten kannten seine Würzkraft und nutzen sie in kriegerischen Zeiten, wodurch sie auch den Namen Soldatenpetersilie erhielt. Der lateinische Name bedeutet übersetzt so viel wie Minzefeu. Für einen neuen Geschmack in der Küche, kann man im Frühjahr ein paar Blättchen kleingehackt über die Speisen geben.

Gundermann schmeckt leicht scharf und ein wenig bitter. Er ist hervorragend in geringen Mengen für Salate verwendbar, verleiht ihnen einen besonderen Pfiff. Kleingehackt hebt man ihn unter die krossen Bratkartoffeln oder gibt Wildgerichten den letzten Pepp. In Kräuterbutter oder -quark ist er gut aufgehoben und der Geschmack passt selbst zu süßen Speisen. Probieren geht hier über Studieren und seine Vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten, werden die Bezeichnung Unkraut bald vergessen machen.

Nicht zu viel verwenden, denn sie besitzt auch eine gewisse Giftigkeit. Besonders bei Pferden und Eseln kann dies kritisch werden, jedoch weiden die Tiere instinktiv um die Pflanze herum.

Heilwirkung

In der Naturheilkunde verwendet man die Gundelrebe vorrangig bei Atemwegserkrankungen, Ohrenschmerzen und zur Beruhigung bei Nervosität. Sie wirkt schleimlösend, steinlösend, harnsäurelösend und magenwirksam.Gundermann

Verarbeitung

Zum Konservieren bündeln sie die Ranken und hängen sie kopfüber an einen luftigen Ort im Schatten zum Trocknen auf. Dann die Blätter und Blüten abstreifen und diese in Papiertüten lagern. Besser ist es allerdings, wenn man den Pflanzensaft auspressen kann und im Kühlschrank lagert. Ein paar Tropfen täglich helfen bei Nieren- oder Blasenleiden, sowie bei chronischem Husten. Frische Blätter nimmt man auch als Teeaufguss.

Im Garten

Wer Gundermann auf seinen Gartenbeeten hat, sollte sich freuen, statt ärgern. Ein besseres »Unkraut« kann ihm gar nicht widerfahren. Die Pflanze ist ein wunderbarer Bodendecker, bedrängt weder Blumen noch Gemüse und lässt sich mit ihren flachen Wurzeln leicht entfernen. Damit machen Sie aber wieder Platz für andere Kräuter, die Sie wahrscheinlich mehr ärgern werden. Die Tagetes allerdings vertreibt den Gundermann aus ihrer Nähe.Gundermann

Magisches

Gundermann ist eine alte germanische Zauberpflanze. In ihm wohnt ein Pflanzengeist, der bösen Zauber abhält. Damit das Rad eines Wagens hält, bohrte man Gundermann in die Radnabe. Einer Brutgans legte man eine Ranke ins Nest, damit sie kräftige Küken erbrütet. Die zu Pfingsten während der Predigt gepflückten Ranken helfen gegen jede Krankheit.

Rezepte mit Gundermann

Gundermann – Öl

Füllen Sie ein Schraubglas mit etwas gequetschtem Gundermann (Nudelholz). Suchen Sie dafür saubere, frische Ranken, die nicht mehr gewaschen werden müssen. Mit kaltgepresstem Olivenöl auffüllen und 2-3 Wochen in die Sonne stellen. Danach ist das Öl für Salate gut verwendbar.

Gundermann – Gesichtswasser

Eine Handvoll Pflanzen mit ½ Liter kochendem Wasser überbrühen und kurz aufkochen, abkühlen lassen und absieben. Das Wasser klärt die Haut und entfernt Hautunreinheiten.

Mehr Kräuter in der Küche

Mehr Kräuter in der Küche

 

Möchten Sie mal etwas Neues in Ihrer Küche probieren  und Gerichte voller Geschmack auf den Tisch bringen?
Aber nicht ständig im Rezeptbuch blättern. Es soll einfach prima schmecken, irgendwie peppig und gewitzt, so nach frischen Zutaten, nach Natur, nach viel Liebe. Trotzdem nicht jeden Tag einkaufen und auch nicht mehr Geld ausgeben! Und ewig am Herd stehen schon gar nicht. Ach ja, Gesund ist wichtig, schließlich will man ja alt werden und fit sein.

Da sind frische Kräuter genau das Richtige für Sie. Natürlich nicht nur Petersilie, Schnittlauch und Dill, obwohl man damit auch schon viel Zaubern kann. Wie wäre es denn, wenn sie dieses Sortiment um ein Vielfaches erweitern könnten? Nicht nur um Thymian und Rosmarin, nein, um sehr schmackhafte Wildkräuter, die sie oft im näheren Umkreis finden als die Frischetheke ihres Lebensmittelladens. Gundermann, Giersch, Brennnessel, Löwenzahn, Wegerich und Bärlauch zum Beispiel oder noch zwei bis drei Dutzend weitere. Das hört sich für manchen gewöhnungsbedürftig an, aber der Geschmack wird den Skeptiker schnell überzeugen.

KräuterstraußJedes Kraut bietet zahlreiche Zubereitungsvarianten. Werden Sie kreativ, mischen Sie täglich neue Kreationen und holen Sie sich den Duft und Geschmack der Jahreszeiten ins Haus. Mit den Blüten und Blättern lassen sich herrliche Buffetdekorationen herstellen. Alles ist „Zum Verzehr geeignet“, schmeckt prima und die Inhaltsstoffe schützen so ganz nebenher unsere Gesundheit. Bereits kleine Mengen bringen viel Geschmack und Gesundheit.

Sie kennen die meisten Kräuter nicht oder wissen nicht, wo sie zu finden sind? Genau dabei will ich Ihnen helfen.

Kommen sie mit mir auf Kräuterführungen in ihrer Nähe. Bei einer Wanderung in der wunderschönen Natur zeige und erkläre ich, wo, wie viel und wie Sie Kräuter ernten und sinnvoll verwenden können.

SalattellerVon einigen Wanderungen werden sie einen kleinen Strauß mit nach Hause nehmen und können den frischen neuen Geschmack sofort genießen. Beim Spaziergang durch die Natur erzähle ich ihnen längst vergessene Geheimnisse der Kräuter und berichtete von der heilkräftigen Wirkung, die wir heute für uns nutzen können. Sie nehmen jede Menge neue Ideen mit. Vielleicht werden Sie Kräuter zu einem kreativen und spannenden Hobby entwickeln können und Ihre Erfahrungen mit netten Menschen austauschen wollen.

SalbeiAuch hier biete ich Unterstützung. In verschiedenen Kursen und Seminaren tauchen wir tiefer in spezielle Themen. Sie lernen mehr Haltbarmachung und Konservierung,  zur Herstellung von Salben und Tinkturen, wir entwickeln Geschenke und Dekorationen und holen uns eine eigene Kräuterwelt in den Garten oder auf die Terrasse.

Kräuter mit allen Sinnen erkennen und genießen!

Die aktuellen Termine finden Sie hier auf meiner Internetseite. Wenn Sie nichts verpassen wollen, melden Sie sich für den Newsletter an. Sie erhalten dann per E-Mail alle Termine, Informationen und Veranstaltungen zugesendet und Sie können entscheiden, was ihnen Spaß macht. Nicht lange überlegen: „Ran an das Kraut“, was kann schöner sein?

Bärlauch

Bärlauch

Bärlauch (Allium ursinum)

Bärlauch ist lichtbedürftig und nutzt das zeitige Frühjahr für seine Entwicklung. Die ersten Triebe erscheinen mit dem Ende des Winters. Noch ist das Blätterdach der Bäume nicht geschlossen und die grüne Bärlauchdecke reicht soweit das Auge blicken kann. Die Blätter kann man verwechseln mit Maiglöckchen, Aronstab oder Herbstzeitlose. Allerdings weisen sie bei genauerem hinsehen schon einige Unterschiede auf. Zerreibt man sie zwischen den Fingern und riecht daran, ist der Knoblauchgeruch deutlich wahrnehmbar.

Beschreibung

Bärlauch

Junger Bärlauch im März, im Vordergrund ein Aronstab (giftig)

Die Blätter vom Bärlauch sind lanzettenförmig und wachsen auf einem dreikantigen, leicht rundlichen Stiel, dessen Länge zwischen fünf und 20 mm misst. Die Blätter selber sind bis zu 25 cm lang und zwischen zwei und fünf Zentimeter breit. Auffällig bei Bärlauchblättern ist die matte dunkelgrüne Blattoberseite bei einer gleichzeitig helleren Blattunterseite. Ein weiteres markantes Zeichen sind die länglichen Blattnerven, die in Richtung Blattspitze verlaufen. Mit dem Erscheinen der Blüten, die eine kugelige Scheindolde aus bis zu 25 sternförmigen weißen Einzelblüten bilden, wird der Unterschied immer deutlicher. Die späteren Früchte werden von Ameisen gesammelt und verbreitet.

Inhaltsstoffe

Bärlauch enthält Lauchöle, Saponine, ätherische Öle und Vitamine. In frischen, kleingehackten Blättern, oxidiert der schwefelhaltige Inhaltsstoff Alliin zu Allicin. Dies stellt ein natürliches Antibiotikum dar, welches Pilze abtöten kann. Die Pflanze ist hilfreich bei Arteriosklerose, Bluthochdruck, Verdauungsproblemen und Blähungen, sowie Eisenmangel. Bärlauch unterstützt Leber und Galle, senkt den Cholesterinspiegel und regt die Harnbildung an. Ideal also für eine gesunde Frühjahrskur, die schmeckt und vielseitig variiert werden kann.

Sammeln

Bärlauch

Bärlauch in der Blüte

Bärlauch direkt im Wald zu suchen ist selten von Erfolg gekrönt. Insider wissen, wo sich die Pflanze ausgebreitet hat. An diesen Stellen findet sich eine reiche Ernte, aber bitte nur für den Eigenbedarf und so viel, wie man frisch verwerten kann. Wir wollen die Natur ja schließlich nutzen und nicht zerstören. Pflücken sie daher nicht mehr als ein Blatt pro Pflanze. Bärlauch liebt es auch nicht, wenn man auf ihm herumtrampelt, daher bitte nicht in großen Horden über die Flächen stampfen.

Im Garten

Wer die Pflanze im Garten halten möchte, sollte sie in Gartenmärkten kaufen. Am besten 2- 3 Pflanzen und dann an unterschiedlichen Standorten (nährstoffreiche und feuchte Böden) versuchen. Pflanzen sie ihn unter einen Laubbaum oder eine Laubhecke. Ist der Standort gut geeignet, wird er sich dort reichlich vermehren.

Verwendung

Bärlauchprodukte werden zunehmend beliebter, wahrscheinlich auch, weil seine Würze deutlich milder im Vergleich mit Knoblauch ausfällt. Ein Scheibe frisches Brot, Butter und darauf frische Bärlauchblätter sind ein wahrer Gaumenschmaus. In Quark und Frischkäse vermengt ist er nicht mehr wegzudenken. Ach seine Blüten lassen sich verwenden.
Für die Verwendung ist die frische Pflanze geeignet, wer den Geschmack konservieren möchte, kann dies am besten durch Einlegen in Öl, als Pesto. Zum Einfrieren oder Trocknen ist Bärlauch ungeeignet.

Wer ab Juni nicht auf frisches Knoblauchgrün verzichten möchte, der sollte auf Schnittlauch-Knoblauch ausweichen. Der Geschmack und die Verwendung sind sehr ähnlich.

Der Bärenlauch trägt den Namen des Bären in sich, eines Seelentieres und Fruchtbarkeitssymbols der Germanen. Der Bär ist ein Frühlingsbringer und mit seinem Erscheinen ist die Kraft des Winters gebrochen.