über mich

Darf ich mich vorstellen...

Kräuter-Thomas

Beginnen wir mit einer kurzen Variante…

Mein Name ist Thomas Otterpohl, Jahrgang 1961. Aufgewachsen bin ich in Magdeburg, war später zum Studium in der Landwirtschaft und in den ersten Berufsjahren im Berliner Umland wohnhaft und lebe seit 1994 im nordhessischen Hofgeismar, am Rande des Reinhardswaldes.

Eine enge Verbindung zu Kräutern hatte ich durch meinen Vater und dann besonders durch meine berufliche Tätigkeit in vierzig Jahren Landwirtschaft.

Der Idee zum Kräuterpädagogen ging ein langer Reifeprozess voraus, welcher weiter untern, in der Langfassung angerissen wird.

Spezielles Wissen vermittelte mir eine Schulung zum Kräuterexperten an der Paracelsusschule in Kassel und ein umfangreiches Selbststudium.

 

Ich koche sehr gerne, probiere Neues aus, natürlich mit Kräutern. Die habe ich reichlich im Garten, der sich bei genauer Betrachtung als wahre Schatztruhe entpuppt. Weit über 60 Kräuter fühlen sich dort wohl und dürfen mit mir und meiner Partnerin Elvira leben. Am liebsten sitzen wir Zwei beim Sonnenuntergang am Teich und genießen ein Gläschen vergorenen Traubensaft.

Ich reise sehr gerne(siehe Reiseblog: »Reisen2go«) und schlüpfe beim Theaterspielen in andere Rollen, oder führe dort Regie.

Die Zeit dazwischen ist für ehrenamtliche Dinge reserviert, die da sind; Kulturverein und Apothekenmuseum Hofgeismar.

 

Wem die Kurzfassung nicht ausreicht, für den habe ich eine ausführlichere Version im folgenden Teil

Wenn ich so an früher zurückdenke, wird mir klar, dass ich schon seit Jugendtagen ein inniges Verhältnis zu Natur entwickelt habe. Das mag einerseits dadurch kommen, dass schon mein Vater im damaligen Schrebergarten jede Menge Kräuter angepflanzt hatte, die auf verschiedenste Weisen zubereitet und probiert werden mussten. Allein das tiefe Einatmen ihre Düfte, verknüpfte seinerzeit wahrscheinlich einige zentrale Gehirnbahnen, die sich nie wieder lösten.

Zum anderen war ich immer in der Natur unterwegs. Sehr intensiv waren die Naturkontakte beim Pilze sammeln und beim Angeln.

 

Wer einmal morgens um vier Uhr an einem See in Waldnähe sitzt und beobachtet, wie die Natur erwacht, den lässt dieses Erlebnis beinahe ehrfürchtig werden.

 

Es ist gerade schon hell genug, um den Bissanzeiger auf der spiegelglatten Wasseroberfläche des Sees zu erkennen. Darüber liegt ein leichter Nebel und die aufsteigende Feuchtigkeit erzeugt ein fröstelndes Gefühl. Ein Rotkehlchen stimmt seinen Morgengesang an. Aus dem gegenüberliegenden Wald kommt vorsichtig ein Reh ans Ufer, um seinen Durst zu stillen. Lautlos schwimmt ein Biber vorbei. Zwischen den Zähnen zieht er den Ast einer Weide mit sich.

Die Sonne ist inzwischen aufgegangen. Schüchtern versteckt sie sich noch hinter den Waldbäumen. Ein leichter Wind streichelt über die Schilfstängel, fegt die Nebelschwaden davon und beginnt die Wasserfläche zu kräuseln. Aus dem Schilf kommt ein Schwan heraus und zieht majestätisch seine Runde über den See. Als die Sonne endlich über den Baumwipfeln erscheint, wird es schlagartig warm. »Kuckuck, kuckuck, kuckuck…«, ruft es aus der Ferne.

Ein neuer Tag ist da!

 

Solche Erlebnisse hinterlassen eine tiefe Verbindung zur Natur.

 

Mein Berufswunsch in Kindertagen war Förster, später Schäfer. Allgemeiner wurde es dann der Landwirtschaftsbereich, in dem ich meine Lehre begann. Der Zufall oder das Schicksal wollten es, dass ich mich auf den Schweinezuchtbereich spezialisierte. Es folgte ein Studium an einer Fachhochschule. Im Bereich Tierernährung gehörten spezielle Kenntnisse von Wiesen- und Weidepflanzen, sowie ihre Wirkungen auf den Organismus zu den Prüfungsthemen. In den Folgejahren übernahm ich die Leitung von eines Schweinezuchtbetriebes. Die Umbruchzeit mit dem Ende der damaligen DDR führte zur Schließung dieses Betriebes, da der Standort für einen Flughafen benötigt wurde, der auch heute, nach mehr als 26 Jahren, noch immer nicht in Betrieb ist.

 

Mein Weg führte mich wieder zu den Kräutern und ich wurde Berater für Kräuterprodukte und Immunglobuline für eine Schweizer Firma.

 

Ende 1994 war es dann wieder eine Stelle in der Schweinezucht, die mich nach Nordhessen lockte. Hier war ich dann 23 Jahre lang tätig.

Den Kräutern blieb ich trotzdem treu, baute dort selbst einige Sorten an und nutzte diese, um die Schweinegesundheit zu fördern.

 

In 40 Jahre Landwirtschaft hat sich einiges geändert. Die Ertragsmengen auf den Feldern haben sich nahezu verdoppelt. Eine Sau hatte in meiner Lehrzeit 2 Würfe im Jahr und zog damit etwa 16 Ferkel auf. Heute sind es mit 2,5 Würfen mehr als 30 Ferkel. Die Folgen sind hinreichend bekannt. Um die Bestände gesund zu erhalten, wird massenhaft Antibiotika eingesetzt. Die Felder benötigen Kunstdünger und Glyphosat hilft dabei, beinahe sämtliche Fremdpflanzen zu vernichten. Keine Kornblume im Getreidefeld erfreut uns mit ihrem leuchtenden Blau, kein Klatschmohn wiegt sich im Wind. Traurig auch für unzählige Insekten, zumal auch die Feldränder neuerdings gemäht werden, sofern der Acker nicht bis direkt an den Weg bearbeitet ist. So fehlt es auch den Vögeln an Nahrung.

 

Ich möchte nicht die Landwirte zu den Schuldigen stempeln, denn sie produzieren letztlich nur das, was der Markt nachfragt, möglichst mit Gewinn. Am Ende sind wir Verbraucher es doch, die mit ihrem Einkaufsverhalten die Zukunft bestimmen.

 

Es hat bei mir einige Zeit gedauert, bis sich die Erkenntnis durchsetzte, die Seiten wechseln zu wollen. Ich möchte mich wieder der Natur widmen. Speziell den Pflanzen, die sich in den letzten Jahrhunderten als unverzichtbare Apotheke für Mensch und Tier bewährt haben. Ich möchte den Menschen zeigen, wo sie wachsen, wie sie aussehen, sich anfühlen, schmecken, wie sie heißen und was sie bewirken. Ich möchte Zusammenhänge erklären, zum mitmachen und nachdenken anregen.

 

So, das war die ausführliche Geschichte zu dieser Seite. Bei meinen Führungen und Seminaren kannst Du mich näher kennen lernen und ich verspreche Dir, wir werden unseren Spaß dabei haben.

 

Bis bald

Kräuter-Thomas