Unkraut im Garten

Unkraut im Garten

Was ist ein Unkraut?

Zuerst einmal sollten wir den Begriff “Unkraut” genauer unter die Lupe nehmen. Was ist ein Unkraut? Unkraut ist ein von uns Menschen geprägter Begriff, den es in der Natur überhaupt nicht gibt. Wir bezeichnen damit gerne alle Kräuter, die unseren ästhetischen Blick stören und sich in einer von uns erzeugten, unnatürlichen Landschaft breitmachen. UNERHÖRT!!!
Nicht einmal Terrassen oder gepflasterte Wege sind vor dem grünen Zeug sicher. Oft reicht die kleinste Ritze aus und schon keimt darin ein winziges Pflänzchen. Hat die Wurzel erst einmal Fuß gefasst, haben wir bereits verloren.

Löwenzahn

Eine kleine Fuge reicht dem Löwenzahn aus und schnell entwickelt er sich

Oh, diese Ausgeburten der Hölle. Wie der Wasserschwall in Goethes Ballade »Der Zauberlehrling« breitet es sich in unserem Garten aus. Wo und wie wir es auch zu verhindern versuchen, immer wieder taucht es auf. Überall wüten »Unkräuter«, machen sich breit, bearbeiten unsere liebevoll hochgezüchteten Ertragskulturen. Wir sagen ihnen den Kampf an, oft mit schwerem Geschütz.

Und so kommt es, dass sich der »gute Gärtner« in seinem Naturareal hauptsächlich damit beschäftigt, die Natur zu beeinflussen und zu verdrängen. Was für ein Aufwand! Dabei soll ein Garten doch ein erholsamer Lebensraum sein, in dem wir frohe Stunden verbringen können.
Nun gibt es ja wirklich Leute, die von sich behaupten, es ist ihnen ein Bedürfnis in ihrem Garten herumzuwühlen. Ist das wirklich so?

Mein Garten:

Also ich habe einen großen Garten am Haus und bin gerne darin tätig. Da schneide ich die Bäume und Gehölze, die Rosen, entferne abgestorbene Pflanzen und setze Neue in die entstandene Lücke, säe und pikiere, bringe Kompost in die Gemüsebeete. Als Lohn darf ich einige Wochen später etwas zu ernten. Salat, Gemüse, Erdbeeren, Obst und natürlich meine Kräuter und essbare Blüten. Oder ich ernte den Honig, den meine Bienen so fleißig aus der näheren Umgebung heranschleppen.

Und was mache ich im Garten am liebsten? Richtig, ich sitze zum Sonnenuntergang mit meiner Partnerin am Gartenteich, dazu ein Glas Wein in der Hand und wir beobachten die Vögel und Insekten, die sich um uns herum tummeln. Da fühlen wir uns wie im Paradies. Ja, auch genießen will gelernt sein.

Was ich überhaupt nicht gerne mache, ist: Unkraut jäten. Nun ist dies auf dem überwiegendem Teil unser 2000 qm auch nicht notwendig, da auf der Wildwiese alle Gräser und Kräuter wachsen dürfen, wie sie wollen und können. Sie danken es uns mit einem bunten Blütenmeer bereits im zeitigen Frühjahr. Nach den vielen Schneeglöckchen folgen Krokusse und Primeln, Blausternchen und Schlüsselblumen. Löwenzahn setzt gelbe Punkte dazwischen. Im Sonnenschein öffnen Gänseblümchen ihre Blüten. Besonders erfreuen wir uns jedes Jahr an den großen Flächen, wo die Margeriten üppig und lange blühen. Diese Stellen werden erst nach der Blüte wieder gemäht.

Blau und rot zeigt sich das Lungenkraut mit seinen gefleckten Blättern. Die winzigen Gundermannblüten fallen dagegen nur bei genauem Hinsehen auf. Die Wiese ist eine wahre Schatztruhe für die Küche. Wegericharten, Schafgarbe, Brennnessel, Taubnesseln, Labkraut, Giersch, Ampfer und andere Arten verleihen unseren Speisen den besonderen Kick. Mit essbaren Blüten werden Salate oder bunte Platten dekoriert. Allerdings trauen sich nur wenige unserer Gäste, die Blüten zu verspeisen. Ihnen ist es fremd, dass sie essbar sind. Dabei sieht die Blüte der Kapuzinerkresse nicht nur toll aus, sondern schmeckt einfach köstlich.

Doch ich schweife ab. Es geht ja um Teufelszeug, dass wir aus unseren Beeten fernhalten wollen. Wie funktioniert das bei uns?

Ehrlich gesagt, mangelhaft. Wenn es mir zu doll wird, dann gehe ich schon mal ans Werk, wenig motiviert und weniger gründlich als dies meine liebe Elvira tut. Aber es verschafft den Pflanzen, die sich stärker entwickeln sollen zumindest wieder mehr Platz. Mir ist schon klar, dass es ganz ohne jäten nicht funktioniert, eine gute Ernte einzubringen.

Unkraut

Das Schaumkraut lässt die Fläche zwar ungepflegt erscheinen, bleibt aber niedrig und richtet wenig Schaden an

 

Gatenweg

Wenn der Gartenweg zu grün wird, kommt die Hacke zum Einsatz. Immer daran denken, dass ein gewisser Bewuchs auch dafür sorgt, dass Feuchtigkeit weniger verdunstet

 

Girsch

Unterm Nussbaum wächst ohnehin nichts. Der Giersch löst das Scharbockskraut als Bodendecker im April ab. So trocknet der Boden nicht aus.

 

Die Stauden verdecken in Kürze auch den letzten Zwischenraum. Vom Sonnenlicht abgeschirmt, entstehen jätfreie Zonen für den Rest des Jahres.

 

Pflanzen

Pfingstrose, Katzenminze und Engelwurz werden in wenigen Wochen hier dominieren. darunter wächst nicht mehr viel

 

Der neue Trend: „Alles aufessen!“

Damit jedoch arbeiten wir gegen die Natur. Es ist von ihr nicht vorgesehen, dass fruchtbarer Ackerboden ohne Pflanzenwuchs bleibt. Eine Möglichkeit, dem etwas Positives abzugewinnen, besteht nun darin, diese Kräuter zu ernten und in unseren Mahlzeiten zu verarbeiten. Für uns eine einzige Gewinnsituation, bringt sie doch neben interessanten Geschmacksvariationen noch viel Vitamine und dank der wertvollen Inhaltsstoffe profitierten unsere Körperfunktionen.

Unkraut essen

Garten-UN-kräuter mit gehackten Walnüssen und Schafkäse vermengt…

mit Ei vermengen, auf Blätterteig ausstreichen zusammenrollen und backen.

Wichtigste Voraussetzung hierfür ist es allerdings, dass wir die Kräuter kennen. Wir müssen wissen, welche wir verwenden können, denn es lauern auch giftig Pflanzen unter ihnen. Auf keinen Fall dürfen wir Kräuter bedenkenlos einsetzen denn schon Paracelsus hat festgestellt: »Die Menge macht, ob ein Ding giftig ist.« Dann ist da ja noch diese Abneigung gegen Dinge, die wir nicht kennen. „Wat de Bauer nit kennt, det frisst er nich!“

Stellen wir dieses Thema jedoch erst einmal zurück und einigen uns darauf, dass wir bei aller Liebe zu den Kräutern auch noch etwas Gemüse oder Obst ernten wollen. Hier sind uns die natürlichen Pflanzen im Wege, die tatsächlich ja nur ihren »Sinn des Lebens« erfüllen. Einigen wir uns darauf, dass unser »Unkraut« lediglich zur falschen Zeit, am falschen Ort steht. Dies sollte aber nicht der gesamte Garten sein, das wäre eher ein Armutszeugnis für einen guten Gärtner. Es würde uns auch eine Menge Energie kosten und vor allem wertvolle Lebenszeit, die wir mit schöneren Dingen viel sinnvoller verbringen können.

Analyse und Strategie

Wenn wir also schon in den sauren Apfel beißen müssen, dann so effektiv wie möglich. Dafür müssen wir unsere Gegner kennen, wissen, wie wir ihre Strategie zur erfolgreichen Vermehrung durchkreuzen können.

Jede Pflanze hat ihre speziellen Ansprüche an Standort, Bodenbeschaffenheit und Feuchtigkeit. Nur wenn ihr alles behagt, wird sie sich auf Dauer durchsetzen können. Wenn wir nun wissen, wie die Ansprüche der Pflanzen sind und erkennen, welche Gesellen sich bei uns breitmachen, können wir auch sagen, was unserem Boden fehlt, oder wovon er zu viel besitzt. Breitwegerich beispielsweise gedeiht gut auf sauren Böden. Mit etwas Kalk heben wir den pH-Wert in den neutralen Bereich, was unserem Unkraut nicht behagen wird. Ackerschachtelhalm zeugt von verdichteten Böden. Hier findest Du eine Tabelle mit wesentlichen Zeigerpflanzen. Du musst Dir allerdings notieren, welche Kräuter in Deinem Garten dominant sind. Alternativ kannst Du auch eine Bodenprobe in einem Labor untersuchen lassen. Das dauert ein paar Tage, aber dafür hast Du das Ergebnis auf dem Papier und eine Rechnung noch dazu.

Kräuter

Brennnessel zeugen von einem Boden, der reichlich Stickstoff enthält.

Aber denke jetzt nicht, wenn Du die Bodenverhältnisse in das Gegenteil verkehrst, lösen sich Deine Unkrautprobleme in ein angenehmes Nichts auf. Du darfst sicher sein, dass in jede noch so kleine Lücke das nächste Kraut hineinschlüpft, dem das neue »Bett« jetzt besser passt. Doch auch den meisten Gemüsesorten wird es nun behaglicher sein. Sie werden üppiger wachsen und sich von der Konkurrenz nicht so stark beeindrucken lassen. Wächst Dein Gemüse besser, nimmt es den Kräutern das Licht, sie bleiben klein, richten keinen Schaden an. Vorteil für Dich!

Goldrute

Ein dichter Bewuchs ist immer gut und die Goldrute setzt sich schnell gegen andere Unkräuter durch

Willst Du einen dauerhaften Sieg, muss Dir klar sein, dass Du einen langen Atem benötigst. Selbst wenn sich der Erfolg eines Tages einstellt, wird Dir kein Nachlassen der Aktivitäten vergönnt sein, wer die Natur bekämpfen will, muss durchhalten bis zum letzten Atemzug.

Gartenbeet

Gartenbeete neu angelegt. Hier freut sich jedes Samenkorn. Regelmäßiges hacken verhindert das Verkrauten

Anmerkung: »Haben wir die Natur erst bekämpft, wird uns die Luft zum Atmen fehlen!«

Wie soll Dein Garten sein?

Fragen wir uns also vor der vielen Arbeit noch einmal: »Wie soll mein Traumgarten aussehen? Soll er steril wirken, damit man erkennt wie Porree und Möhren in exakter Formationslinie stehen und heranreifen zu stattlichen Exemplaren? Gerade, jeder Norm entsprechend? Und Schande, über jeden Schmetterling, der sich erdreistet, seine Gelege auf dem Blattwerk unseres Kohls zu platzieren. Mögen ihn die Gifte aus den Tiefen der Gartenmarktabteilungen dahinraffen auf ewig!«

Kräuter nach der Keimung.

Wer jetzt hackt, stört das Wachstum der Pflanzen und spart sich viel Arbeit beim zupfen. Dumm nur, dass viele Ringelblumen dazwischen stehen, denn die sollen wachsen

Ich weiß, es gibt solche Gärtner. Ich habe sie selbst erlebt. Aber ich bin sicher, wer diesen Artikel bis hierher gelesen hat, gehört nicht in diese Schublade. Bitte liebe Gartenfreunde lasst der Natur ihren Raum und gebt ihr mehr Freiraum. Nur die kleinsten Gärten werden komplett zur Nutzfläche. In den meisten Gärten werden sich in den Randbereichen Brachflächen finden, um ein gesundes Ökosystem in Miniatur wachsen zu lassen. Dort, wo die Brennnesseln einmal groß sind, breitet sich nichts anderes aus. Sie bieten Nahrung für zahlreiche Raupen der Schmetterlinge und Kinder und Enkelkinder erfreuen sich immer wieder neu an dem schaukelnden Flug der farbenfrohen Falter.

Raupe an Brennnessel

Die Raupen bleiben an den Brennnesseln

Werden sie uns zu groß, gehen wir mit der Sense entlang, stopfen den Schnitt in ein Wasserfass und füllen Wasser auf. Steht die Brühe in der Sonne, erhalten wir nach einiger Zeit eine fabelhafte Brühe, mit der wir wunderbar düngen können. Wenn sie zu stark, ist, vor der Anwendung verdünnen. So brauchen wir nicht mal Dünger zu kaufen. Die Brennnessel selbst treibt neu aus und wenn nun schon mal ein Anfang gemacht ist, geh einfach noch den nächsten mutigen Schritt. Nimm ein paar von den jungen Trieben und nutze sie als Küchenkräuter.

Wie geht es weiter?

Puh, ich hoffe, Du bist noch nicht überfordert und ich werfe jetzt nicht gleich Deine gesamte Weltanschauung über den Jordan. Eigentlich wolltest Du ja Unkraut loswerden nicht wahr. Lass uns eine kleine Pause einlegen, in der Du Dir überlegen kannst, wie Dein Garten für Dich am angenehmsten ist. Der Artikel ist auch lang genug. Im Nächsten werde ich endlich zur Praxis kommen. Hier gilt es dann, Ärmel hochkrempeln. Los geht es mit den Gemüsebeeten. Wir machen Samen-, Wurzel- und Ausläuferunkräutern den Garaus. In weiteren Artikeln widmen wir uns den Blumenbeeten, betrachten den Einfluss des Mondes auf unsere Gartenarbeiten und beleuchten, warum ein Kalkschotterbeet eine naturnahe Alternative darstellt zu den Kiesgärten, die vielerorts vor den Häusern die Natur veröden.

Es lohnt sich, dabei zu bleiben.
Euer Kräuter-Thomas

Mehr Kräuter in der Küche

Mehr Kräuter in der Küche

 

Möchten Sie mal etwas Neues in Ihrer Küche probieren  und Gerichte voller Geschmack auf den Tisch bringen?
Aber nicht ständig im Rezeptbuch blättern. Es soll einfach prima schmecken, irgendwie peppig und gewitzt, so nach frischen Zutaten, nach Natur, nach viel Liebe. Trotzdem nicht jeden Tag einkaufen und auch nicht mehr Geld ausgeben! Und ewig am Herd stehen schon gar nicht. Ach ja, Gesund ist wichtig, schließlich will man ja alt werden und fit sein.

Da sind frische Kräuter genau das Richtige für Sie. Natürlich nicht nur Petersilie, Schnittlauch und Dill, obwohl man damit auch schon viel Zaubern kann. Wie wäre es denn, wenn sie dieses Sortiment um ein Vielfaches erweitern könnten? Nicht nur um Thymian und Rosmarin, nein, um sehr schmackhafte Wildkräuter, die sie oft im näheren Umkreis finden als die Frischetheke ihres Lebensmittelladens. Gundermann, Giersch, Brennnessel, Löwenzahn, Wegerich und Bärlauch zum Beispiel oder noch zwei bis drei Dutzend weitere. Das hört sich für manchen gewöhnungsbedürftig an, aber der Geschmack wird den Skeptiker schnell überzeugen.

KräuterstraußJedes Kraut bietet zahlreiche Zubereitungsvarianten. Werden Sie kreativ, mischen Sie täglich neue Kreationen und holen Sie sich den Duft und Geschmack der Jahreszeiten ins Haus. Mit den Blüten und Blättern lassen sich herrliche Buffetdekorationen herstellen. Alles ist „Zum Verzehr geeignet“, schmeckt prima und die Inhaltsstoffe schützen so ganz nebenher unsere Gesundheit. Bereits kleine Mengen bringen viel Geschmack und Gesundheit.

Sie kennen die meisten Kräuter nicht oder wissen nicht, wo sie zu finden sind? Genau dabei will ich Ihnen helfen.

Kommen sie mit mir auf Kräuterführungen in ihrer Nähe. Bei einer Wanderung in der wunderschönen Natur zeige und erkläre ich, wo, wie viel und wie Sie Kräuter ernten und sinnvoll verwenden können.

SalattellerVon einigen Wanderungen werden sie einen kleinen Strauß mit nach Hause nehmen und können den frischen neuen Geschmack sofort genießen. Beim Spaziergang durch die Natur erzähle ich ihnen längst vergessene Geheimnisse der Kräuter und berichtete von der heilkräftigen Wirkung, die wir heute für uns nutzen können. Sie nehmen jede Menge neue Ideen mit. Vielleicht werden Sie Kräuter zu einem kreativen und spannenden Hobby entwickeln können und Ihre Erfahrungen mit netten Menschen austauschen wollen.

SalbeiAuch hier biete ich Unterstützung. In verschiedenen Kursen und Seminaren tauchen wir tiefer in spezielle Themen. Sie lernen mehr Haltbarmachung und Konservierung,  zur Herstellung von Salben und Tinkturen, wir entwickeln Geschenke und Dekorationen und holen uns eine eigene Kräuterwelt in den Garten oder auf die Terrasse.

Kräuter mit allen Sinnen erkennen und genießen!

Die aktuellen Termine finden Sie hier auf meiner Internetseite. Wenn Sie nichts verpassen wollen, melden Sie sich für den Newsletter an. Sie erhalten dann per E-Mail alle Termine, Informationen und Veranstaltungen zugesendet und Sie können entscheiden, was ihnen Spaß macht. Nicht lange überlegen: „Ran an das Kraut“, was kann schöner sein?

Leben mit Kräutern

Leben mit Kräutern

„Einem jeglichen Land wächst seine Krankheit selbst,
aber auch seine Arznei!“

Dieser Spruch stammt von Paracelsus (1493-1541), einem deutschen Arzt. Er lebte zu Zeiten von Martin Luther und gilt als Reformator der Medizin. Dem „Alten Kräuterwissen“ gab er einen neuen Anstoß, sammelte es auf seinen Reisen, hielt es fest und sorgte für seine Verbreitung. Kräuterwissen war zu dieser Zeit gleichermaßen geschätzt und gefürchtet. 400 weitere Jahre waren die Wirkstoffe unserer Heilkräuter eine wesentliche Grundlage der Medizin.

Dann setzte die Menschheit zu gewaltigen Sprüngen in Forschung und Entwicklung an. Viele Entdeckungen gelangten zur Anwendung, deren Komplexität sich erst Jahre später erkennbar wurde. Bleiben wir im Gesundheitsbereich und denken an Antibiotika. Einst so segensreich bezeichnet, brachte eine oft unbedachte und verschwenderische Anwendung viele neue Probleme mit sich, deren Ende nicht absehbar ist. Arzneimittel wurden synthetisch hergestellt. Der Mensch begann sich von der Natur zu lösen. Einzelne Kräutersammler belächelte man, das „Alte Wissen“ geriet in den Hintergrund.

Heute ist man in der Lage, einzelne Wirkstoffe aus Kräutern zu separieren. Dabei sind bisher nur 10 bis 15 % der Pflanzen ausreichend erforscht. Die Wirkung der gesamten Inhaltsstoffe einer Pflanze, ist bei giftigen Pflanzen nur sehr begrenzt möglich, Aber man besinnt sich wieder zunehmend auf die Stärken der Natur.

Kräuter liegen neu im Trend, sind Hipp, wie man es heutzutage nennt. Doch waren es damals eher die heilenden Wirkungen, die im Vordergrund standen, sind es heutzutage mehr die geschmacklichen Aspekte, die uns reizen. Kein Edelrestaurant kann sich der Vielfältigkeit von frischen Kräutern entziehen.
Steckt nicht auch in jedem Hobbykoch der Wunsch, ein besonderes Geschmackserlebnis zu kreieren und aus frischen Zutaten ein Erlebnis für die Sinne zu zaubern. Schon eine gewisse Herausforderung, bei den vielen Neuzüchtungen im Obst- und Gemüsebereich, die zwar länger haltbar sind, dabei aber auch zunehmend geschmacksneutraler werden.

„Der Mensch ist, was er isst!“

Noch so ein Ausspruch von Paracelsus. Wer hat diesen Spruch nicht schon einmal gehört? Ein kurzer Spruch nur, vielen bekannt und leider oft verkannt. Dabei liegt soviel Wahrheit darin. Oder ist er zu allgemein gehalten? Klingt es besser, wenn ich sage: „DU bist, was Du isst?“

Aber was willst DU eigentlich sein? Wo liegen die Prioritäten für Dich? Schreib Dir mal ein paar Dinge auf, die Dir spontan einfallen und reduziere sie danach, bis nur noch drei Dinge auf Deiner Liste stehen. Die sind Dir wirklich wichtig im Leben und dafür sollte es sich lohnen, alles zu tun, um sie zu erreichen.

Wenn der Punkt Gesundheit nicht auf Deiner Liste steht, kannst Du spätestens jetzt aufhören weiterzulesen. Aber bedenke, mit der Gesundheit steht oder fällt unsere Lebensqualität, unser „Sinn des Lebens.“ Was nützt uns alles Geld der Welt, wenn die Gesundheit fehlt, es zu genießen.

„DU bist, was Du isst!“

Das bedeutet, das Du Dir natürlich Gedanken über Deine Ernährung machen musst. Bedenke dabei stets, welche enormen Leistungen Du Deinem Körper abverlangst, egal ob geistig oder körperlich. Es ist nicht die Menge der Nahrung, die ihn dazu befähigt, sondern die Qualität und die Vielfalt der Inhaltsstoffe. Jede einzelne Zelle muss ernährt werden, damit das phantastische Wechselspiel zwischen ihnen funktionieren kann. In größerer Gemeinschaft bilden viele Zellen unsere Organe, die wahrhaft gigantische Leistungen vollbringen müssen.

Nehmen wir nur mal das Herz. Ein gesundes Herz schlägt 100.000 Mal pro Tag. Das Herz schlägt im Laufe eines Lebens drei Milliarden Mal und pumpt 250 Millionen Liter Blut durch den Körper. Dies entspricht der Menge Wasser, die bei den Niagarafällen beinahe 2 Minuten benötigt, um in die Tiefe zu stürzen. Ein Kraftwerk, für welches das Beste gerade noch gut genug sein sollte.

Und über noch etwas solltest Du Dir im Klaren sein. Essen ist eine Zeremonie! Diese Zeremonie beginnt nicht erst, wenn wir Messer und Gabel in die Hand nehmen. Sie beginnt mit der Auswahl unserer Lebensmittel. Was sind wir uns selber Wert? Ist es wirklich nur die schnöde Mikrowellenmahlzeit mit den vielen Geschmacksverstärkern, weil wir angeblich zu wenig Zeit oder Geld für eine gesunde Ernährung haben? Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Wer keine Zeit für gesunde Nahrungsbereitung findet, der sollte seinen Lebensstil durchforsten. Sind es nicht vielleicht eher das Handy oder der Laptop, die uns die Zeit rauben? Notieren Sie sich, wofür Sie wie viel Zeit benötigen, dann wissen sie auch, wobei Sie Zeit gewinnen können.

Gute Ernährung muss auch nicht zwangsläufig teurer sein, aber dies kann jetzt ein eigenes, langes Thema für sich werden. Ich will jetzt nur auf Kräuter eingehen. Kräuter sind hochwertige Lebensmittel, wachsen noch immer sehr zahlreich in unserer Natur und sind dort beinahe ständig verfügbar. Wer ihre Vielfalt nutzen will, muss:

– sie sicher erkennen können,
– wissen wo, wann und wie viel er ernten darf,
– Kenntnisse über Zubereitung, und Einsatzmengen und Wirkungen haben.

In jeder Buchhandlung gibt es umfangreiche Kräuterliteratur, das Internet bietet unerschöpfliche Möglichkeiten. Aber wer so ein Buch in den Händen hält, wird schnell feststellen, dass es auch damit nicht immer einfach ist, bestimmte Kräuter zu erkennen. Bilder und Beschreibungen allein, geben oft nicht die nötige Sicherheit zur richtigen Pflanzenbestimmung.

Hier möchte ich Dir gerne als Partner, Entdecker, Ratgeber und Erzähler zur Seite stehen. Komm mit mir auf meine Kräuter- und Naturwanderungen und lerne die Pflanzen mit allen Sinnen kennen. So wirst Du nach und nach immer mehr in der Lage sein, aus den vollen Kräuterangeboten der Natur zu schöpfen und auch, wie Du diesem respektvoll begegnest. Bring die Natur zurück in Dein Leben! Lebe mit Kräutern, ihrem Geschmack und ihren verborgenen Kräften.

Wer jetzt noch mehr erfahren möchte, dem biete ich zahlreiche weitere Kurse an. Zubereitungen mit Verkostung, Rezepte, Haltbarmachen, Teeherstellung, Salbenherstellung, Tischdekorationen und Geschenke, Heilwirkungen, Kräuter im Garten und ihre Vermehrung. Erfahren Sie, warum Kräuter antibiotisch wirken und welche Inhaltstoffe im Körper wirken.
Wie wurden sie in der Vergangenheit genutzt und welchen Unfug beging man auch mit Ihnen.
Begib Dich mit mir in eine Welt zahlreicher Geheimnisse und Wunder. Entdecke ein unerschöpfliches Hobby voller Spaß und Gesundheit. Entferne ungenutzte Dinge aus Deiner Küche und schaffe einen Platz für Deine Lieblingskräuter. Begegne Gleichgesinnten und tausche Ideen und Erfahrungen aus.

Denk jedoch immer daran:
Kräuter können keinen Arzt ersetzen!
Sie helfen uns jedoch dabei, sich rechtzeitig mit beginnenden Wehwehchen auseinanderzusetzen. Wir erkennen Zusammenhänge und finden eine Bereitschaft, unseren Lebensbereich umzustellen. Sei es durch mehr Bewegung oder/und gesunde Ernährung.

Die Kraft der Kräuter wirkt auch auf unsere Seele!

Mein Ziel ist es, dies mit viel Spaß zu vermitteln. Ich freue mich auf Dich!

Kräuter-Thomas