Kapuzinerkresse                                Tropaeolum majus

Der Name stammt tatsächlich von dem Franziskanerorden der Kapuziner ab. Die Blüte erinnert in ihrer Form an die Kapuze der Mönchskutte. Jenen Mönchen diente die Pflanze als Amulett gegen Viehseuchen und Hexerei. Andere verwendeten Kapuzinerkresse als ein Aphrodisiakum und glaubten, der Samen mache lustig und begierig zur Unkeuschheit. Tatsächlich ist es so, dass man nach dem Genuss weniger Alkohol verträgt als gewöhnlich und schon mal eher seine Hemmungen verliert.

Kapuzinerkresse ist selten in der Natur anzufinden, hat aber in vielen Gärten ihren festen Stand. Sie wächst auf beinahe jedem Gartenboden und verträgt Sonne und Halbschatten. Die einjährige Pflanze treibt bis zu 3 m lange Ranken mit wunderschönen Blüten, die es inzwischen in vielen Farben gibt. Daran können wir uns von Juni bis September erfreuen. Hin und wieder wird sie auch von Blattläusen besiedelt, zieht mit ihrem Duft jedoch auch Schwebfliegen an, die dann die Schädlinge vertilgen.

Kapuzinerkresse

Die Mehrzahl der Blüten sind gelb und Orange

Wirkungen und Anwendungen

Kapuzinerkresse wirkt mit ihren Inhaltsstoffen als natürliches Antibiotikum und ist in der Lage, die Vermehrung von Bakterien zu verhindern. Als Pflanzenantibiotikum zerstört sie dabei jedoch nicht die natürliche Darmflora, wie dies bei den medizinischen Antibiotika der Fall ist. So kann sie als Penicillinersatz bei Infekten der Atemwege, Nebenhöhlenentzündungen, Angina, Bronchitis, Schnupfen und Verstopfungen eingesetzt werden. Bei der Aufnahme von zu großen Mengen kann es jedoch zu Magenreizungen kommen.
Verstärken lässt sich ihre Wirkung hingegen in der Kombination mit Meerrettich, der ebenfalls antibakteriell wirkt.

Kapuzinerkresse

Aus den Blätter gewinnt man den Presssaft

Auch bei Nieren- und Harnwegsentzündungen leistet sie gute Dienste. Die Pflanze wird allerdings nicht als Tee verwendet. Sinnvoll ist es dagegen, den Saft auszupressen und ca. ½ EL davon mit etwas Wasser verdünnt aufzunehmen. Das Ganze dreimal täglich. Äußerliche Anwendung findet der Saft bei Wundbehandlungen. Auch für die Haarwurzeln ist er Nahrung und hilft so gegen Haarausfall.

In der Küche

nutzt man die jungen Blätter für Salate oder Gemüse. Die Blüten sehen nicht nur sehr dekorativ aus, sie schmecken auch hervorragend. Eine gesunde Delikatesse, was will man mehr? Dass die Samenkapseln sich als ein Kapernersatz eignen, dürfte sich auch schon herumgesprochen haben. Man erntet sie grün, legt sie einen Tag in Salz ein, damit sie etwas Flüssigkeit verlieren. Dann legt man sie abgetrocknet in Essiglösung ein und verwendet diese wie Kapern.

Gehackte Blätter und Blüten in einen Quark gemischt, ergeben einen leckeren Brotaufstrich oder eine Füllung für Pfannkuchen.

Kapuzinerkresse

Eine ideale Pflanze auch für Balkonkästen in Mischung mit anderen Blütenpflanzen

Also nichts verpassen bei der Kapuzinerkresse, denn jetzt legt sie richtig los mit dem Wachstum.