lat. Glechoma Hederacea
Andere Namen:
Gundelrebe, Erdrebe, Erdefeu
Erkennen
Wer Gundermann entdecken will, der sollte seine Wiese einmal genauer betrachten. Irgendwo dort kriecht die Pflanze gerne flach abgeduckt zwischen den Gräsern umher. Im April bis Juni gibt sie sich dank ihrer blauvioletten Blüten etwas deutlicher zu erkennen. Das Blatt ist herzförmig, rund ausgekerbt und leicht behaart. Die Pflanze bildet Ranken, welche dort, wo sie den Boden berühren, neue Wurzeln bilden.
Für die Küche
Gundermann besitzt einen besonderen Geruch (an den Blättern reiben) und eignet sich in geringen Mengen gut zum Würzen von Salaten, Suppen oder Kartoffeln. Soldaten kannten seine Würzkraft und nutzen sie in kriegerischen Zeiten, wodurch sie auch den Namen Soldatenpetersilie erhielt. Der lateinische Name bedeutet übersetzt so viel wie Minzefeu. Für einen neuen Geschmack in der Küche, kann man im Frühjahr ein paar Blättchen kleingehackt über die Speisen geben.
Gundermann schmeckt leicht scharf und ein wenig bitter. Er ist hervorragend in geringen Mengen für Salate verwendbar, verleiht ihnen einen besonderen Pfiff. Kleingehackt hebt man ihn unter die krossen Bratkartoffeln oder gibt Wildgerichten den letzten Pepp. In Kräuterbutter oder -quark ist er gut aufgehoben und der Geschmack passt selbst zu süßen Speisen. Probieren geht hier über Studieren und seine Vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten, werden die Bezeichnung Unkraut bald vergessen machen.
Nicht zu viel verwenden, denn sie besitzt auch eine gewisse Giftigkeit. Besonders bei Pferden und Eseln kann dies kritisch werden, jedoch weiden die Tiere instinktiv um die Pflanze herum.
Heilwirkung
In der Naturheilkunde verwendet man die Gundelrebe vorrangig bei Atemwegserkrankungen, Ohrenschmerzen und zur Beruhigung bei Nervosität. Sie wirkt schleimlösend, steinlösend, harnsäurelösend und magenwirksam.
Verarbeitung
Zum Konservieren bündeln sie die Ranken und hängen sie kopfüber an einen luftigen Ort im Schatten zum Trocknen auf. Dann die Blätter und Blüten abstreifen und diese in Papiertüten lagern. Besser ist es allerdings, wenn man den Pflanzensaft auspressen kann und im Kühlschrank lagert. Ein paar Tropfen täglich helfen bei Nieren- oder Blasenleiden, sowie bei chronischem Husten. Frische Blätter nimmt man auch als Teeaufguss.
Im Garten
Wer Gundermann auf seinen Gartenbeeten hat, sollte sich freuen, statt ärgern. Ein besseres »Unkraut« kann ihm gar nicht widerfahren. Die Pflanze ist ein wunderbarer Bodendecker, bedrängt weder Blumen noch Gemüse und lässt sich mit ihren flachen Wurzeln leicht entfernen. Damit machen Sie aber wieder Platz für andere Kräuter, die Sie wahrscheinlich mehr ärgern werden. Die Tagetes allerdings vertreibt den Gundermann aus ihrer Nähe.
Magisches
Gundermann ist eine alte germanische Zauberpflanze. In ihm wohnt ein Pflanzengeist, der bösen Zauber abhält. Damit das Rad eines Wagens hält, bohrte man Gundermann in die Radnabe. Einer Brutgans legte man eine Ranke ins Nest, damit sie kräftige Küken erbrütet. Die zu Pfingsten während der Predigt gepflückten Ranken helfen gegen jede Krankheit.
Rezepte mit Gundermann
Gundermann – Öl
Füllen Sie ein Schraubglas mit etwas gequetschtem Gundermann (Nudelholz). Suchen Sie dafür saubere, frische Ranken, die nicht mehr gewaschen werden müssen. Mit kaltgepresstem Olivenöl auffüllen und 2-3 Wochen in die Sonne stellen. Danach ist das Öl für Salate gut verwendbar.
Gundermann – Gesichtswasser
Eine Handvoll Pflanzen mit ½ Liter kochendem Wasser überbrühen und kurz aufkochen, abkühlen lassen und absieben. Das Wasser klärt die Haut und entfernt Hautunreinheiten.