Das Kalkschotterbeet
Das Kalkschotterbeet ist eine ideale Alternative zu den Kieswüsten, die immer zahlreicher vor vielen Einfamilienhäusern in ländlicher Gegend angelegt werden. Da frage ich mich: „Warum ziehen die Leute denn aufs Land?“ Wenn ich Naturfläche mit Kunststoffplane und grobem Kies belege, dann macht dies auch keinen Unterschied mehr zu einer Betonfläche. Da hilft auch ein einsamer Alibistrauch in der Mitte nichts mehr. Wenn die Leute nicht selber einsichtig genug sind, dann sollte man derartiges Handeln schnellstens verbieten. In einigen Gegenden ist die bereits erfolgt.
Den Feierabend genießen
Ich sehe ja ein, dass es Menschen gibt, die arbeitsmäßig sehr ausgelastet sind und zum Feierabend nicht auch noch mit der Gartenpflege viel Zeit verbringen möchten. Doch es gibt Möglichkeiten Natur und wenig Arbeit unter einen Hut zu bringen. Mit einem Kalkschotterbeet. Viele reich blühenden Pflanzen lieben einen kargen und trockenen Boden und bieten unserer bedrohten Insektenwelt eine gute Nahrungsgrundlage. Diese kann man mit der richtigen Gestaltung sogar über Monate hinweg aufrechterhalten.
Kalkschotterbeet anlegen
Die Errichtung einer derartigen Idylle ist gerade bei einer Neuanlage nach dem Hausbau sehr einfach. Auf die entsprechende Fläche, die in der Regel kaum noch Mutterboden enthält, verteilen wir eine Schicht groben Sand (10 -12 cm stark). Auf diese Schicht bringen wir dann den Kalkschotter (8-10 cm) in einer Körnungsmischung von 1-16 mm. Sollte dort vorher Rasen oder andere Pflanzen gestanden haben, ist ein Abtragen der obersten Erdschicht zu empfehlen.
Die Sandschicht kann man schon mit Kalkschotter mischen oder man kann auch für alles Kalkschotter nehmen. Der Sand hilft jedoch auch Insekten dabei einen Platz für den Nachwuchs zu graben. Nur etwa ein Drittel unserer Wildbienen kann dafür ein übliches Insektenhotel nutzen.
Bepflanzen und Pflege
Dann sind wir schon fertig und können mit dem Bepflanzen starten. Dabei lassen wir die Erde am Wurzelballen und streifen Wurzeln, die unten im Topf verwachsen sind, gerade oder kürzen sie mit einem scharfen Messer etwas ein. Jetzt brauchen wir die Pflanze bist zum Anwachsen nur regelmäßig feucht zu halten und dann ist die Sache beinahe erledigt. Die nächsten Arbeiten finden erst wieder im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr statt. Nun schneiden wir die welken Pflanzenteile ab und entfernen das organische Material vom Beet. Seine Zersetzung würde den Boden mit Nährstoffen anreichern, was in diesem Fall unerwünscht wäre. Die Teile sind aber bestens für den Kompost geeignet.
An Unkräutern hat man lediglich zweimal im Jahr wenig zu beseitigen. Ein paar Disteln, ein Hahnenfuß und wenige andere Blättchen, mehr wächst dazwischen nicht. Diese lockert man tief mit einer kleinen Schaufel und entfernt sie samt Wurzel. Als Zeitrahmen planen sie bei 20 m² etwa 10 min ein.
Welche Pflanzen sind geeignet
Geeignete Pflanzen hierfür stellen unsere Kräuterpflanzen aus dem Mittelmeerraum. Salbei, Thymian, Ysop, Rosmarin, Bergbohnenkraut, Oregano und Weinraute. Oder legen Sie einen Vorgarten aus reinem Lavendel an. Das hinterlässt Eindruck bei Nachbarn und Gästen. Natternkopf oder Königskerze, Karde oder Jakobsleiter sind weitere Möglichkeiten. Selbst eine gigantische Mariendistel ist ein toller Blickfang. Lassen Sie sich beraten beim Pflanzenkauf oder vereinbaren sie gerne einen Termin bei mir um sich ein fertiges Beet einmal direkt zu betrachten.
Wenn sie nun noch etwas Wohnraum für die Insekten dazu schaffen, dann wird ihre Oase nicht nur Bienen, Hummeln und Schmetterlingen helfen, sondern am Ende der Nahrungskette auch den Vögeln bei der Jungtierfütterung.