Bärlauch (Allium ursinum)
Bärlauch ist lichtbedürftig und nutzt das zeitige Frühjahr für seine Entwicklung. Die ersten Triebe erscheinen mit dem Ende des Winters. Noch ist das Blätterdach der Bäume nicht geschlossen und die grüne Bärlauchdecke reicht soweit das Auge blicken kann. Die Blätter kann man verwechseln mit Maiglöckchen, Aronstab oder Herbstzeitlose. Allerdings weisen sie bei genauerem hinsehen schon einige Unterschiede auf. Zerreibt man sie zwischen den Fingern und riecht daran, ist der Knoblauchgeruch deutlich wahrnehmbar.
Beschreibung
Die Blätter vom Bärlauch sind lanzettenförmig und wachsen auf einem dreikantigen, leicht rundlichen Stiel, dessen Länge zwischen fünf und 20 mm misst. Die Blätter selber sind bis zu 25 cm lang und zwischen zwei und fünf Zentimeter breit. Auffällig bei Bärlauchblättern ist die matte dunkelgrüne Blattoberseite bei einer gleichzeitig helleren Blattunterseite. Ein weiteres markantes Zeichen sind die länglichen Blattnerven, die in Richtung Blattspitze verlaufen. Mit dem Erscheinen der Blüten, die eine kugelige Scheindolde aus bis zu 25 sternförmigen weißen Einzelblüten bilden, wird der Unterschied immer deutlicher. Die späteren Früchte werden von Ameisen gesammelt und verbreitet.
Inhaltsstoffe
Bärlauch enthält Lauchöle, Saponine, ätherische Öle und Vitamine. In frischen, kleingehackten Blättern, oxidiert der schwefelhaltige Inhaltsstoff Alliin zu Allicin. Dies stellt ein natürliches Antibiotikum dar, welches Pilze abtöten kann. Die Pflanze ist hilfreich bei Arteriosklerose, Bluthochdruck, Verdauungsproblemen und Blähungen, sowie Eisenmangel. Bärlauch unterstützt Leber und Galle, senkt den Cholesterinspiegel und regt die Harnbildung an. Ideal also für eine gesunde Frühjahrskur, die schmeckt und vielseitig variiert werden kann.
Sammeln
Bärlauch direkt im Wald zu suchen ist selten von Erfolg gekrönt. Insider wissen, wo sich die Pflanze ausgebreitet hat. An diesen Stellen findet sich eine reiche Ernte, aber bitte nur für den Eigenbedarf und so viel, wie man frisch verwerten kann. Wir wollen die Natur ja schließlich nutzen und nicht zerstören. Pflücken sie daher nicht mehr als ein Blatt pro Pflanze. Bärlauch liebt es auch nicht, wenn man auf ihm herumtrampelt, daher bitte nicht in großen Horden über die Flächen stampfen.
Im Garten
Wer die Pflanze im Garten halten möchte, sollte sie in Gartenmärkten kaufen. Am besten 2- 3 Pflanzen und dann an unterschiedlichen Standorten (nährstoffreiche und feuchte Böden) versuchen. Pflanzen sie ihn unter einen Laubbaum oder eine Laubhecke. Ist der Standort gut geeignet, wird er sich dort reichlich vermehren.
Verwendung
Bärlauchprodukte werden zunehmend beliebter, wahrscheinlich auch, weil seine Würze deutlich milder im Vergleich mit Knoblauch ausfällt. Ein Scheibe frisches Brot, Butter und darauf frische Bärlauchblätter sind ein wahrer Gaumenschmaus. In Quark und Frischkäse vermengt ist er nicht mehr wegzudenken. Ach seine Blüten lassen sich verwenden.
Für die Verwendung ist die frische Pflanze geeignet, wer den Geschmack konservieren möchte, kann dies am besten durch Einlegen in Öl, als Pesto. Zum Einfrieren oder Trocknen ist Bärlauch ungeeignet.
Wer ab Juni nicht auf frisches Knoblauchgrün verzichten möchte, der sollte auf Schnittlauch-Knoblauch ausweichen. Der Geschmack und die Verwendung sind sehr ähnlich.
Der Bärenlauch trägt den Namen des Bären in sich, eines Seelentieres und Fruchtbarkeitssymbols der Germanen. Der Bär ist ein Frühlingsbringer und mit seinem Erscheinen ist die Kraft des Winters gebrochen.